Projekte der Bau- und Kunstdenkmalpflege
An dieser Stelle informieren Beschäftigte der Bau- und Kunstdenkmalpflege über laufende Projekte von besonderer Bedeutung. Ein Teil der Projekte wird durch Drittmittel, wie z.B. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, finanziert. Andere erwachsen aus der täglichen Arbeit. Zur detaillierten Projektdokumentation bitte auf die Überschrift des jeweiligen Projektes klicken. Sie werden dann entsprechend weitergeleitet.
Restaurierung
Die Wandmalereien in St. Georg auf der Insel Reichenau
Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „Raumklimastabilisierung zum Erhalt der durch anthropogene Umwelteinflüsse im Bestand gefährdeten Wandmalereien in der Kirche St. Georg – UNESCO-Weltkulturerbe Klosterinsel Reichenau. Anforderungen, Konzeptentwicklung, Umsetzung und Erprobung einer prädiktiven Raumluftkonditionierung“ fand im März 2017 mit einer Tagung auf der Reichenau seinen Abschluss.
Bauforschung
Moderne Mess- und Dokumentationsmethoden
In den letzten Jahren werden vermehrt digitale Methoden bei der Gebäudedokumentation angeboten bzw. eingesetzt. In diesem zweijährigen Projekt sollen diese modernen Mess- und Dokumentationsmethoden getestet werden, um zu bewerten, inwieweit sie für die Anforderungen der Bauforschung an Baudokumentationen im Bereich der Bau- und Kunstdenkmalpflege praktikabel nutzbar sind.
Spezialgebiete
Betonwüste, Betonklotz, Betonbunker – das sind wenig schmeichelhafte Worte für einen allgegenwärtigen Baustoff. Beton ist nicht gerade das Material, das einem als erstes beim Thema Denkmalpflege in den Sinn kommt. Doch der Baustoff hat das Bauen revolutioniert. Gerade in Baden-Württemberg finden sich frühe Spuren der Verwendung von Beton sowie Zeugnisse bedeutender Entwicklungen bis heute. Deren Erhaltung ist nicht nur lohnenswert, sondern dringend geboten. Heutige Instandsetzungsrichtlinien führen häufig zu Informationsverlust. Ziel des Projektes ist es, die Entwicklung des Betonbaus zu dokumentieren und für eine denkmalgerechte Instandsetzung der Bauten vermittelnd tätig zu werden.
Im Zentrum des Projektes zur Bestandssituation der frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager in den ehemaligen Ländern Baden und Württemberg stehen die von der Denkmalpflege bisher wenig beachteten Lager der Jahre 1933 bis 1935 als Teil der politischen Konsolidierung des Nationalsozialismus. Was hat sich aus dieser Phase im historischen Bestand erhalten und welchen Anteil trägt diese Zeitschicht an der Denkmalbedeutung der Objekte? - Zwei zentrale Fragen, die auf der Grundlage einer systematischen und detaillierten Bestandsaufnahme im Rahmen dieses Forschungsprojektes beantwortet werden sollen.
Praxisorientierte Vertiefung des Denkmalwissens
Praxisorientierte Vertiefung des Denkmalwissens
Denkmale zu erkennen, zu erforschen und sie in ihrem Wert zu vermitteln ist eine Kernaufgabe der Landesdenkmalpflege in Baden-Württemberg. Über die systematische und flächendeckende Erfassung der Bau- und Kunstdenkmale hinaus laufen immer wieder Projekte zur praxisorientierten Vertiefung und Vermittlung des Denkmalwissens zu speziellen Themen und in begrenzten Regionen.
Inventarisation
In der Wanderausstellung werden ZWÖLF beispielhafte baden-württembergische Kirchen der Nachkriegsmoderne vorgestellt. Von Juli 2019 bis Juni 2020 können die Gebäude je einen Monat lang real und virtuell erkundet werden, vor Ort, durch 360°-Panoramatouren und 3D-Visualisierungen.
Kulturdenkmale der 1980er und 1990er Jahre
Bauten der späten 1970er und der 1980er bzw. der 1990er Jahre werden gerne zur „Postmoderne“ gerechnet. Gerade weil die jeweils zurückliegende Ära von Zeitgenossen meist kritisch beäugt und wenig honoriert wird, ist es an der Zeit, die bau- und stadtbaugeschichtlich wertvollen und damit denkmalwerten historischen Zeugnisse dieser Jahre rechtzeitig zu erkennen, zu erfassen und zu erhalten.
Kulturdenkmale der 1960er und 1970er Jahre
Die Bauten der Nachkriegsmoderne der 1960er und 1970er Jahre haben es bis heute schwer: Oft als spröde „Bausünden“ verkannt, fehlt den jungen Bauwerken noch vielfach die gesellschaftliche Akzeptanz. Bei aller belangloser Masse hat diese Epoche der Baugeschichte aber auch viel Interessantes, Innovatives und Individuelles hervorgebracht. Spannende neue Formen, futuristische Konstruktionen und innovative Materialien sind wertvolle Zeugnisse einer kreativen Boomzeit.
Erfassung der Kleindenkmale in Baden-Württemberg
Kleindenkmale sind ortsfeste, freistehende, kleine Gebilde aus Stein, Metall oder Holz, die einem bestimmten Zweck dienen oder an eine Begebenheit oder Person erinnern. Gegründet im Jahr 2001 ist das Ziel des Projektes eine möglichst flächendeckende, systematische Bestandsaufnahme aller Kleindenkmale in Baden-Württemberg, um diese verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
In Baden-Württemberg gibt es 145 jüdische Friedhöfe, auf denen sich rund 55.000 Grabsteine befinden. Mit den persönlichen Angaben zu den Verstorbenen, zu ihren familiären Verbindungen und ihren beruflichen oder gesellschaftlichen Funktionen liefern die Grabsteine wichtige Informationen für genealogische Forschungen und für ortshistorische Fragestellungen.
Städtebauliche Denkmalpflege
Denkmalpflege und Regionalplanung
Schon im kleinmaßstäblichen Rahmen der Regionalplanung ist es sinnvoll, die Interessen der Denkmalpflege deutlich zu machen. Kulturdenkmale müssen nicht nur selbst geschützt werden, sondern auch ihre bauliche Umgebung. Wertepläne verknüpfen daher zum Beispiel landschaftsprägende Kulturdenkmale mit Informationen zu den sie umgebenden Kulturlandschaften.
Baden-Württembergs Kulturlandschaft besitzt zahlreiche historische Stadt- und Dorfkerne. In ihnen ist Geschichte für jeden Bewohner und Besucher anschaulich überliefert. Historische Ortsanalysen als Instrument der städtebaulichen Denkmalpflege veranschaulichen die Geschichte einer Siedlung und machen auf ihre schützenswerten Räume, Bauten und Strukturen aufmerksam.