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Forschung

Wer forscht?

Neben der Erfassung und Dokumentation der Kulturdenkmale ist deren Erforschung eine zentrale Aufgabe der Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Diese findet im Bereich der Inventarisation, der Grabungs- und Auswertungsaktivitäten sowie in diversen Projekten und Forschungsprogrammen statt. Einige dieser Projekte werden durch Drittmittel finanziert, zum Beispiel durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Andere erwachsen aus der täglichen denkmalpflegerischen Arbeit. Dabei arbeiten die verschiedenen Fachbereiche und Spezialisten des Landesamtes zusammen. Als beispielhaft für die Forschung im Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg kann der jüngst eingerichtete Teilbereich der Montanarchäologie angeführt werden.

Montanarchäologie

Seit der Steinzeit werden Bodenschätze durch den Menschen gesucht und genutzt. Mit dem Beginn der Metallzeiten setzte im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb ein intensiver Bergbau zur Gewinnung von Erzen ein. Durch unsachgemäßen Umgang oder in Unkenntnis der Materie können bisher unerkannte Kulturdenkmale zerstört werden. Sie dauerhaft zu schützen ist eine neue und wichtige Aufgabe der Denkmalpflege. Das Spektrum der mit Bergbau in Zusammenhang stehenden Fundstellen ist breit: Neben Abbauplätzen wie Pingen und Bergwerken sind dies Verhüttungsplätze, Meiler und Siedlungen mit Belegen für Metallverarbeitung.

Im Rahmen der Montanarchäologie, die in Baden-Württemberg als bisher einzigem Bundesland seit 2015 mit einer Planstelle verankert werden konnte, werden die Spuren des alten Bergbaus erforscht. Die in alten Bergwerken erhaltene Denkmalsubstanz ist von kultur- und technikgeschichtlicher Bedeutung und wird sowohl von archäologischer als auch bau- und kunstgeschichtlicher Seite betreut. Bei der Untersuchung der Bergbaureviere kommen alle modernen Methoden der archäologischen Forschung zum Einsatz. Sie baut auf einer intensiven Geländearbeit auf, die durch Prospektionsmethoden wie LIDAR und Luftbildarchäologie unterstützt und mit Hilfe geographischer Informationssysteme (GIS) ausgewertet wird.

Die in der Verfüllung von Bergwerksschächten erhaltenen Schichten bergen häufig organische Materialien. Hölzer der Verbauungen können dendrochronologisch datiert werden, weitere organische Reste geben Hinweise auf die Ernährung oder Kleidung der Bergleute.

Naturwissenschaftliche Materialanalysen werden zusätzlich in Zusammenarbeit mit spezialisierten Forschungseinrichtungen vorgenommen, wie zum Beispiel mit dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in Mannheim (CEZ) oder dem Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie in Schwäbisch Gmünd (fem).

Forschungsprojekte

Bedeutende Forschungsprojekte mit überregionaler Bedeutung sind am Landesamt für Denkmalpflege verankert, wie das von der DFG geförderte Langfristprojekt, das die Erforschung der Heuneburg und ihres Umlandes zum Ziel hat, sowie das DFG-Projekt, das sich mit der Auswertung des Gräberfeldes von Lauchheim beschäftigt.

Forschungsergebnisse

Die Ergebnisse der Forschungen werden regelmäßig in verschiedenen Publikationsreihen veröffentlicht und der Öffentlichkeit und der Forschungsgemeinde zugänglich gemacht.

Ansprechpartner Montanarchäologie Bau- und Kunstdenkmalpflege

Hascher
Michael

Industrie- und Technikdenkmalpflege

Landesamt für Denkmalpflege

Dienstsitz Esslingen

Referat: 83.3
Berliner Straße 12
73728 Esslingen am Neckar
83.3