Ministerin Nicole Razavi MdL auf Denkmalreise in Ammerbuch-Reusten, Haigerloch und Kusterdingen-Wankheim

Ministerin Nicole Razavi MdL: „Die diesjährige Denkmalreise widmen wir den vielen Ehrenamtlichen in der Denkmalpflege. Wir sind stolz auf ihren großen Einsatz.“

 

Pressemitteilung Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg

 

Auf der diesjährigen Denkmalreise im Land (4. bis 7. September 2023) wirbt die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi MdL für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am Dienstag, 5. September, machte sie Station im Regierungsbezirk Tübingen. Unter dem Motto Denkmal? Ehrensache! – Ehrenamt und Engagement in der Denkmalpflegestanden die Talente hinter den Denkmalen im Rampenlicht, die durch ehren- oder hauptamtliches sowie bürgerschaftliches Engagement für den Erhalt und die Vermittlung der Denkmale sorgen.

 

Erste Station: Ehrenamtsgrabung in Ammerbuch-Reusten

 

Die Tour des zweiten Reisetages führte Ministerin Razavi zur Ehrenamtsgrabung nach Ammerbuch-Reusten. Bei der Fundstelle handelt es sich um ein ausgedehntes prähistorisches Siedlungsareal und um einen Bestattungsplatz der frühen Bronzezeit. 2020 kam hier mit einem kleinen Goldring das bislang älteste bekannte Goldartefakt Südwestdeutschlands im Grab einer jungen Frau aus der frühen Bronzezeit (ca. 1800 v. Chr.) zum Vorschein. Die Siedlungsspuren reichen bis in die frühe Jungsteinzeit (Mitte 6. Jahrtausend v. Chr.) zurück und belegen unterschiedliche Ansiedlungen der frühesten bäuerlichen Kultur und vor allem der mittleren Jungsteinzeit während der ersten Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. „In der Vergangenheit zu forschen und unter fachkundiger Anleitung bei archäologischen Ausgrabungen zu helfen, ist besser als jeder Indiana-Jones-Film. Für Interessierte bietet sich hier die Möglichkeit, bei einem außergewöhnlichen Ehrenamt Archäologie vor Ort und hautnah zu erleben“, sagte Razavi.

 

Zweite Station: Kleindenkmalprojekt in Haigerloch

 

Weiter ging es nach Haigerloch zu einem Kleindenkmalprojekt. Hierbei wurde ein Brunnen aus dem Jahr 1747 von Christian Großbayer, Haigerlocher Baumeister, besichtigt. Er steht an zentraler Stelle im Hof. Gegenüber dem Kirchenportal in einer Mauernische befindet sich die Ölberggruppe als ein anschauliches Zeugnis katholischer Andachtsformen. Das Gefallenendenkmal für die gefallenen und vermissten katholischen Gemeindemitglieder beider Weltkriege wurde 1924 von dem Haigerlocher Bildhauer Melchior Vees geschaffen, die beiden seitlichen Tafeln wurden 1956 von Bildhauer Franz Vees ergänzt. „Baden-Württemberg ist bundesweit das einzige Land, das ein solches Projekt zur Erfassung von Kleindenkmalen durchführt. Ich danke auch für die Initiative und Unterstützung des Schwäbischen Heimatbunds, des Schwäbischen Albvereins, des Schwarzwaldvereins, des Landesvereins Badische Heimat und der Gesellschaft zur Erhaltung und Erforschung der Kleindenkmale in Baden-Württemberg“, sagte Razavi.

 

Dritte Station: Jüdischer Friedhof in Kusterdingen-Wankheim

 

Letzte Station im Regierungsbezirk Tübingen war der um 1774 eingerichtete jüdische Friedhof von Wankheim. Er ist der älteste der drei erhaltenen jüdischen Friedhöfe der Landkreise Tübingen und Reutlingen. Der Friedhof umfasst einen Bestand an 137 Grabsteinen. Er steht beispielhaft für das ehrenamtliche Engagement zur Erhaltung von Kulturdenkmalen und auch für die besonderen Herausforderungen bei der Erhaltung jüdischer Friedhöfe. „Ohne das unermüdliche Engagement und die Unterstützung des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen e.V. wäre die Rettung des jüdischen Friedhofs nicht möglich gewesen. Die religiöse, kulturhistorische und regionalgeschichtliche Bedeutung des jüdischen Friedhofs kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagte Razavi.

 

Nacht und Tag des offenen Denkmals

 

Als Höhepunkt der Denkmalwoche findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2023 am Sonntag, 10. September 2023, statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals. Diese wird – ebenfalls in Anwesenheit von Ministerin Razavi – in Baden-Baden gefeiert, und zwar am Samstag, 9. September, ab 18 Uhr im Theater Baden-Baden.

 

Hinweis für die Redaktionen

 

Fotos der einzelnen Stationen stehen zeitnah nach den Terminen zum Download bereit unter https://mlw.baden-wuerttemberg.de/mediathek/

 

Weitere Infos

 

Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals gibt es unter:

www.denkmalpflege-bw.de

www.tag-des-offenen-denkmals.de

 

 

Marcel Busch


Stellvertretender Pressesprecher

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg
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