Publikationen und Service

Archäologische Denkmalpflege: Landesamt für Denkmalpflege stellt neue Publikation vor

„Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen-Osthafen am Bodensee“

 

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

Am Mittwoch (13. September 2023) hat das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) seine neue Publikation „Siedlungsarchäologie im Alpenvorland XV. Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen-Osthafen am Bodensee I. Befunde und dendrochronologische Untersuchungen“ in Sipplingen vorgestellt. Im Bürgersaal des Sipplinger Rathauses wurde die neue Publikation in Anwesenheit von Oliver Gortat, Bürgermeister von Sipplingen, Herrn Luca Wilhelm Prayon, Landrat des Bodenseekreises, und Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des LAD, präsentiert. Die beiden Mitautoren Dr. Renate Ebersbach und Dr. Helmut Schlichtherle (beide LAD) widmeten sich in ihrem Festvortrag dem Thema „Sipplingen-Osthafen: Jahrtausende besiedelt, Jahrzehnte erforscht“.

 

Die Fundstelle „Sipplingen-Osthafen“ am Nordufer des Überlinger Sees gehört zu den bedeutendsten prähistorischen Seeufersiedlungen des Bodensees. Seit 2011 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Bereits 1978 begannen in Sipplingen die ersten taucharchäologischen Untersuchungen, die über Jahrzehnte fortgeführt wurden. Mit den folgenden Auswertungen gelang es, ein detailreiches Bild von der Entwicklung der Siedlungen und ihrer Umwelt im Zeitraum von 3900 bis 900 vor Christus zu gewinnen. In diesem neuen Band der Reihe „Siedlungsarchäologie im Alpenvorland“ werden für jede einzelne der über 20 Siedlungen die Befunde und die dendrochronologischen Datierungen vorgelegt, verbunden mit neuesten Erkenntnissen zur Entwicklung von Haus- und Siedlungsformen und ihrem zeitlichen Neben- und Nacheinander.

 

Bürgermeister Oliver Gortat begrüßte alle Gäste und betonte die Bedeutung der Fundstelle für die Geschichte der Gemeinde Sipplingen: „Als Bürgermeister der Seegemeinde Sipplingen bin ich sehr stolz, dass im Bereich unseres Osthafens eine der größten und am besten erhaltenen Pfahlbaustationen am Bodensee steht. Sie ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen unserer Gemeinde, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, das uns Einblicke in das Leben und die Kultur unserer Vorfahren gewährt“.

 

Prof. Dr. Claus Wolf dankte den Autoren und hob in seinem Grußwort hervor: „Mit Hilfe der in Sipplingen freigelegten Funde und Befunde können wir 3000 Jahre Menschheitsgeschichte von der Jungsteinzeit bis in die Späte Bronzezeit nachzeichnen. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass nun der erste Band der wissenschaftlichen Auswertung vorliegt.“

 

Abgeschlossen wurde die Buchpräsentation mit dem Vortrag von Dr. Renate Ebersbach und Dr. Helmut Schlichtherle zur Geschichte der Erforschung und zu den neuen Ergebnissen der Feuchtbodenarchäologie in Sipplingen. „Wir freuen uns, die umfassenden wissenschaftlichen Ergebnisse zu dieser bedeutenden UNESCO-Fundstelle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zwei weitere Bände zum Fundmaterial und zu den umfangreichen naturwissenschaftlichen Ergebnissen sind in Arbeit“, sagte Ebersbach.

 

 

Landesamt für Denkmalpflege

im Regierungspräsidium Stuttgart

Irenäus Matuschik, Adalbert Müller, André Billamboz, Oliver Nelle, Renate Ebersbach, Helmut Schlichtherle

Siedlungsarchäologie im Alpenvorland XV. Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen-Osthafen am Bodensee I. Befunde und dendrochronologische Untersuchungen

(Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg Band 22)

ISBN: 978-3-7520-0648-3

(2023), 2 Bände, 372 u. 164 S., 154 Abb., 11 Tabellen, 134 Tafeln, 6 Beilagen

Preis: 89,00 Euro

 

Anlage:

Gerne stellen wir Ihnen unter https://t1p.de/9l17r für Ihre Veröffentlichung Bildmaterial zur Verfügung. Bitte geben Sie bei der Verwendung die in der Datei angegebene Quelle an.

 

  • Abbildung 1: Luftbild der Flachwasserzone mit dem Osthafen (oben). Hineinprojiziert ist die Rekonstruktion einer sehr großen Siedlung aus dem Jungneolithikum mit 100-130 gleichzeitigen Häusern. (Ensemble SiD, 3727-3670 v.Chr.).
  • Abbildung 2: Sandale aus Bast, Grabung 1987.
  • Abbildung 3: Taucher bei einem Kontrollgang 2022.
  • Abbildung 4: Taucharchäologische Grabungen im Winter 2010/11. Man erkennt das dichte Pfahlfeld.
  • Abbildung 5: Schutzmaßnahme 2009: Durch Erosion gefährdete Flächen werden mit Kies gesichert.

 

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Pressestelle

Regierungspräsidium Stuttgart

Ruppmannstraße 21

70565 Stuttgart

 

Telefon: 0711/904-10002

E-Mail: pressestelle(at)rps.bwl.de

Internet: www.rp-stuttgart.de