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Wow, ist das die Ruine Kocherburg?

Pressemitteilung der Initiative Ruine Kocherburg

 

Erstaunen und Neugierde klingt aus der Frage der Spaziergänger, doch Schnee bedeckt zurzeit die Kocherburg und die im vergangenen Jahr freigelegte Nord-Ost-Ecke der Burgmauer sowie den Kellerbereich. In rund 1400 ehrenamtlichen Stunden wurde von der Initiative Ruine Kocherburg (INKO) gemeinsam mit den Mitarbeitern der Ostalb-Archäologie GbR die Nord-Ost-Ecke der Ruine von Bewuchs und Schutt befreit und die jüngere Verfüllung im Bereich des Kellers wieder entfernt. Einst war der Keller mit einem Tuffsteingewölbe überspannt, dessen Ansätze heute noch erkennbar sind.
Seit nunmehr 12 Jahren werden in 4 Sicherungsabschnitten die noch vorhandenen Ruinen vom Bewuchs fachgerecht freigelegt und gesichert, damit sie für Spaziergänger und Wanderer wieder erlebbar werden. Jetzt sieht man staunend, wie groß die alte Burg und das später errichtete Schloss an dieser schönen Bergnase tatsächlich waren!


Die vorgefundenen beachtlichen Mauern wurden vermessen und nach archäologischen Maßstäben dokumentiert. Sie bestätigen im Wesentlichen die Aussagen und Schlussfolgerungen von Fabrikant Adolf Palm in dessen Grabungsbericht aus dem Jahre 1913.


Bei den Arbeiten wurde eine Vielzahl von verschiedenfarbig glasierten und unglasierten Tonscherben, Glasfragmenten und auch exotische Funde geborgen, die etwas über die Bewohner der Burg erzählen. Eine eindrucksvolle Auswahl davon ist aktuell in den Vitrinen im Foyer des Rathauses in Unterkochen zu sehen.
Die vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart betreuten und durch das Land Baden-Württemberg bezuschussten Sicherungsarbeiten an den freigelegten Mauern werden im kommenden zeitigen Frühjahr 2021 durch ein spezialisiertes Fachunternehmen durchgeführt. Zeitlich parallel wird die INKO mit der Sicherung einiger Quermauern im Innenbereich der Ruine starten. Seit 2008 werden die Sicherungsarbeiten maßgeblich von Herrn Dr. Wolfgang Palm, der Stadt Aalen sowie von vielen weiteren Spendern unterstützt.


Für die Arbeiten an der Ruine sucht die INKO, ein Ausschuss im Geschichtsverein Aalen, stets interessierte Helferinnen und Helfer, die mit Schaufel, Spachtel und Besen bei den notwendigen vorbereitenden Arbeiten mithelfen oder die bei den jährlich anfallenden Pflegemaßnahmen im Grünbereich des Ruinengeländes mit anpacken wollen. Ein weiteres Tätigkeitsfeld wäre das Studium alter Akten zur Kocherburg im Landesarchiv Ludwigsburg.


Archäologisch ist die Kocherburg und das anschließende Schlossbaufeld bis hin zum längsten bisher bekannten Keltenwall im Ostalbkreis ein spannendes Forschungsgebiet mit 3000jähriger Siedlungsgeschichte. Für Wissbegierige gibt es eine Infotafel und einen Prospekt mit den Wanderwegen rund um die Burg.


Geschichtsverein Aalen, Spendenkonto:„Kocherburg“IBAN: DE13 6149 015001034140 02
Initiative Ruine Kocherburg,


Artur Grimm Tel. 87245; Dieter Matzik Tel. 87397; Erich Holzwarth 87613;