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Entdeckung eines Grundsteins des berühmten Neuen Lusthauses bei der Sanierung des Stuttgarter Kunstgebäudes

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Archäologie

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

durch die Sanierung des Stuttgarter Kunstgebäudes an der Nordseite des Schlossplatzes wurden auch im Keller verschiedene Bodeneingriffe notwendig, die im Januar 2021 die Einbeziehung des Landesamtes für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart erforderlich machte. Grund hierfür war, dass an dieser Stelle bis 1844 mit dem Neuen Lusthaus einer der bedeutendsten Profanbauten der deutschen Renaissance gestanden hatte.

 

Als die Sanierungsarbeiten im Keller begannen, stieß man bald auf einen Hohlraum zwischen dem Untergrund und der Betonplatte. Dort zeichneten sich noch die Spuren der Fundamentpfähle des Lusthauses ab. Überraschend informierte im Oktober die Vermögen und Bau Baden-Württemberg, dass von der Rohbaufirma beim Aushub für die neuen Aufzugsfundamente ein Sandsteinblock mit der Jahreszahl 1584 aufgefunden wurde. Es lag nahe, dies als einen Grundstein des Neuen Lusthauses zu interpretieren. Bereits 1911 war man bei den Arbeiten zum Bau des Kunstgebäudes auf einen Grundstein gestoßen, in dem eine Bronzeplatte mit eingravierter Gründungsurkunde, Münzen aus der Regierungszeit des Herzogs sowie eine gläserne venezianische Doppelhalsflasche deponiert waren. Diese Objekte sind heute im Landesmuseum Württemberg zu sehen.

 

Nachdem die erhaltenen Fundamente durch die Firma ArchaeoBW dokumentiert worden waren, wurde der über eine Tonne schwere Stein in die Arbeitsstelle des LAD nach Ludwigsburg transportiert, um die darin enthaltenen Deponierungen unter Laborbedingungen freilegen zu können. Enthalten war auch hier eine Bronzeplatte mit eingravierter Inschrift sowie ein schlecht erhaltenes Objekt aus Leder.

 

Im LAD, Dienstsitz Esslingen, werden der Grundstein sowie die Bronzeplatte nun für Pressevertreterinnen und Pressevertreter präsentiert und Informationen über die Auffindung und historischen Hintergründe sowie den Inhalt der Inschrift gegeben.

 

Zur Berichterstattung laden wir Sie herzlich ein:

 

Donnerstag, 10. Februar 2022, 10:00 Uhr im

Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart,

Berliner Straße 12, 73728 Esslingen

 

Teilnehmende:

 

  • Dr. Christian Schneider, Ministerialdirektor (MD) im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, oberste Denkmalschutzbehörde
  • Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
  • Dr. Jörg Bofinger, Referatsleiter Operative Archäologie, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
  • Nicole Ebinger, Leitung Archäologische Restaurierung, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
  • Vertreter/in von Vermögen und Bau

 

Bei der Teilnahme sind die aktuell geltenden Coronaregelungen zwingend zu beachten. Die entsprechenden Nachweise sind unter Angabe der Kontaktdaten bei der Anmeldung bzw. beim Einlass vorzuweisen. Es besteht Maskenpflicht während der Veranstaltung.

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Ihre Pressestelle

Regierungspräsidium Stuttgart, 0711/904-10002