Publikationen und Service

Neue Forschungsergebnisse zur Eisenproduktion der Kelten im Südwesten

Landesamt für Denkmalpflege präsentierte neue Publikation „Das Neuenbürger Erzrevier. Ein Wirtschaftsraum im Nordschwarzwald während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit“

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

Am 13. Juli stellte das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart sein neues Buch „Das Neuenbürger Erzrevier. Ein Wirtschaftsraum im Nordschwarzwald während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit“ in Neuenbürg vor. Im Fürstensaal des Neuenbürger Schlosses wurde die neue Publikation in Anwesenheit von Jacqueline Maltzahn-Redling, Leiterin des Museums Schloss Neuenbürg, und Prof. Dr. Dirk Krausse, Landesarchäologe und Abteilungsdirektor im LAD, präsentiert. Dr. Günther Wieland und Dr. Guntram Gassmann (beide LAD) widmeten sich in einem Festvortrag dem Thema „Heißes Eisen beim Kalten Herz“.

 

Keltische Schmelzmeister produzierten während des 6. und 5. Jahrhunderts vor Christus bei Neuenbürg im Nordschwarzwald in großem Stil Eisen. Systematische archäologische Untersuchungen in den Wäldern um Neuenbürg brachten in den Jahren 2004 bis 2012 umfangreiche Relikte der keltischen Metallproduktion zutage. Ausgrabungen belegen, dass in einem etwa fünf mal sechs Kilometer großen Gebiet eine zentral organisierte und hoch spezialisierte Eisenproduktion betrieben wurde. Die außergewöhnlich gut erhaltenen Verhüttungsplätze gehören zu den ältesten Nachweisen der Eisentechnologie nördlich der Alpen und sind ein über Baden-Württemberg hinaus bedeutendes archäologisches Denkmal.

 

Jacqueline Maltzahn-Redling begrüßte im Namen des Bürgermeisters von Neuenbürg Fabian Bader alle Gäste und betonte die Bedeutung der archäologischen Ausgrabung für die Geschichte der Stadt: „Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass der Neuenbürger Dr. Emil Feiler in den 1920ern auf keltische Keramik am Schlossberg stieß. Mit über 80 nachgewiesenen Verhüttungsplätzen der Kelten wurde der Zopf der Neuenbürger Geschichte dicker und länger, er wurde im wahrsten Sinne des Wortes glänzender.“

 

Prof. Dr. Dirk Krausse dankte den Autoren und hob in seinem Grußwort hervor: „Die in der neuen Publikation vorgestellten Forschungsergebnisse dürfen für die Archäologie als Sensation bezeichnet werden und sind von herausragender europäischer Bedeutung. Das Thema Kelten dürfte zudem der Region neue touristische Impulse gegeben haben“.

 

Zum Schluss der Buchpräsentation referierten die beiden Archäologen Dr. Günther Wieland und Dr. Guntram Gassmann in ihrem Vortrag über neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zur keltischen Eisenproduktion. „Die Bedeutung von Neuenbürg ist wahrlich nicht zu überschätzen und hat inzwischen auch über Europa hinaus Bekanntheit erlangt“, sagte Wieland.

 

Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Guntram Gassmann, Günther Wieland, Felicitas Schmitt

Das Neuenbürger Erzrevier. Ein Wirtschaftsraum im Nordschwarzwald während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit (Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Band 24)

ISBN: 978-3-7520-0650-6

(2022), 116 Seiten, mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen

 

 

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