Publikationen und Service

„Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2021“

Neues Jahrbuch der archäologischen Denkmalpflege gibt Einblicke in die Grabungsergebnisse des letzten Jahres

Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Archäologie

 

Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart, die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern und der Förderkreis Archäologie in Baden haben eine neue Ausgabe der „Archäologischen Ausgrabungen in Baden-Württemberg“ herausgegeben. In 102 Artikeln, die sich mit allen Epochen von der Altsteinzeit bis in die jüngste Vergangenheit befassen, vermittelt das Jahrbuch 2021 der Archäologischen Denkmalpflege ein breites Spektrum des letztjährigen Ausgrabungsgeschehens im Land.

 

„Im Unterschied zu anderen kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen hat sich die Corona-Pandemie im Ausgrabungswesen wenig bemerkbar gemacht“, berichtete Prof. Dr. Dirk Krausse, Landesarchäologe am LAD. 2021 seien mehr Ausgrabungen im Land durchgeführt worden als jemals zuvor. „Das liegt vor allem am anhaltenden Boom der Bauwirtschaft“, so Krausse. Durch die innerörtliche Verdichtung seien seit einigen Jahren besonders die historischen Stadt- und Dorfkerne mit archäologischen Denkmalflächen des Mittelalters und der frühen Neuzeit von Überplanungen betroffen. Aber auch an den Randlagen von Ortschaften entstünden Gewerbe- oder Neubaugebiete, die prähistorische und frühgeschichtliche Fundstätten tangierten und gegebenenfalls zu Rettungsgrabungen führten, sagte Krausse.

 

In Bad Friedrichshall-Kochendorf wurde beispielsweise 2021 eine Rettungsgrabung abgeschlossen, deren Befunde bis zu 7.500 Jahre alt sind. Aufgrund einer geplanten Bebauung eines 20 Hektar großen Areals, das bereits wegen früherer Funde als archäologisches Kulturdenkmal ausgewiesen war, waren archäologische Untersuchungen notwendig geworden. Gefunden wurden unter anderem Gruben und Spuren von aus Holz gebauten Häusern, deren Bewohner um 5.500 v. Chr. zu den ersten sesshaften Bauern des Neckarlandes gehörten, ein Bestattungsplatz der Schnurkeramik mit insgesamt 14 Gräbern aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. sowie Vorratsgruben der späten Bronze- und frühen Eisenzeit.

 

Besonders war auch die Grabung in der Stadt Knittlingen im Enzkreis, bei der ein frühmittelalterliches Gräberfeld mit über 100 Gräbern dokumentiert werden konnte. Die aus den Gräbern geborgenen Funde, wie Schmuck und Waffen, geben Auskunft über die soziale Stellung der Toten.

 

„Die Beiträge des Bandes zeigen eindrucksvoll, wie reich das archäologische Erbe Baden-Württembergs ist“, fasst Krausse zusammen.

 

Buchinformationen:

„Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2021“

384 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und Karten

ISBN: 978-3-8062-4550-9

Gebunden, 28,00 Euro

 

Zu beziehen über den Buchhandel oder den wbg Theiss Verlag.

 

 

Anlagen:

Unter https://t1p.de/yehcw können Sie die nachfolgenden Bilder herunterladen und unter Angabe der Quellen für Ihre Berichterstattung verwenden:

  • Abbildung 1: Urnenfelderzeitliche Drahtbügelfibel vom Typ Hanau aus Bad Friedrichshafen-Kochendorf (Kreis Heilbronn), Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Y. Mühleis
  • Abbildung 2: Fibelensemble aus einem Grab von Knittlingen, „Im Bergfeld“ (Enzkreis): Bügelfibel, zoomorphe Kleinfibel, Almandinscheibenfibel. Erste Hälfte 6. Jahrhunder, Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Y. Mühleis
  • Buchcover

 

 

 

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