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Beginn der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Laudenbacher Bergkirche (Main-Tauber-Kreis)

„Rettungsaktion“ durch Industriekletterer: Madonna schwebt von Kirchturmspitze herab

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Bau und Kunstdenkmalpflege

 

Seit Jahrhunderten fällt der schützende Blick der Madonna von der Turmspitze der Marienwallfahrtskirche über den Ort Laudenbach. Vergangenen Donnerstag (16. Dezember) verließ sie ihren bisherigen Platz, um vorübergehend im Restaurierungsatelier des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart untergebracht zu werden. Dort wird sie in Kooperation mit dem Studiengang für Objektrestaurierung der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart untersucht und restauriert.

 

In der ab 1412 erbauten und im 17. und 19. Jahrhundert veränderten und reich ausgestatteten Laudenbacher Bergkirche steht eine umfangreiche Konservierung und Restaurierung der Wandmalereien, der verschiedenen Raumgestaltungen sowie der Ausstattungsgegenstände an.

 

Die mit Aufsatz und Turmkugel insgesamt drei Meter hohe und als Wetterfahne und Turmbekrönung dienende Madonna ziert die Kirche mindestens seit dem 18. Jahrhundert. Sie ist aus bemaltem und vergoldetem Blech gefertigt. Durch eine Stange, auf der die Madonna aufsitzt, konnte sie sich ehemals im Wind drehen. Dieser Mechanismus ist defekt und von der Bemalung sind nur noch Reste zu erkennen.

 

Bei der Madonna handelt es sich um eine eher seltene Turmzier für die Wallfahrt. Da eine angemessene Untersuchung und eine Reparatur der Mechanik vor Ort schwer durchführbar gewesen wären, fiel die Entscheidung, sie von der Turmspitze herabschweben zu lassen und die Reparaturarbeiten in den Restaurierungsateliers der Denkmalpflege durchzuführen. Das letzte Mal war sie im Jahre 1967 heruntergenommen und restauriert worden.

 

Für die „Rettungsaktion“ ließen sich drei Industriekletterer mit einem Kran bis auf Augenhöhe der Madonna heben, um sie mit Sicherheitsgurten zu befestigen. Nachdem sie wohlbehalten am Boden angekommen war, wurde sie – auf einer gut gepolsterten Unterlage gebettet – zum LAD nach Esslingen transportiert. „Ich freue mich, dass unsere kostbare Madonna heil und mit größter Fürsorge in ihrer vorläufigen Herberge angekommen ist“, sagte Pfarrer Burkhard Keck sichtlich erleichtert. „Ich hatte in der Tat bei den Fachleuten vor Ort ein sehr gutes Gefühl und ein paar brennende Kerzen im Inneren der Bergkirche haben der gelungenen Einholung der Turmzier mit Sicherheit nicht geschadet“, so Keck.

 

Anlagen:

 

Unter https://t1p.de/1l0w können Sie folgende Bilder herunterladen:

 

  • Bild 1: Die Laudenbacher Bergkirche, LAD/Teresa Kolar
  • Bild 2: Die Madonna der Laudenbacher Bergkirche, LAD/Júlia Tauber-Lang
  • Bild 3: Die Madonna wird von den Industriekletterern abgeseilt, LAD/Júlia Tauber-Lang

 

Gerne können Sie die Bilder unter Angabe der Quelle für Ihre Berichterstattung verwenden.

 

 

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