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Reparaturarbeiten an der Stuttgarter Johanneskirche nach Beschädigung durch Vandalismus

Fensterreparatur besonders aufwendig

 

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

In der Nacht zum vergangenen Samstag (4. Dezember) wurde die Johanneskirche in Stuttgart durch Vandalismus beschädigt. Dabei wurden unter anderem Fenster eingeschlagen, Schränke aufgebrochen, Kirchenbänke aus der Verankerung herausgerissen und der Inhalt eines Feuerlöschers in der Kirche versprüht.

 

Vertreterinnen und Vertreter des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart sowie der Evangelischen Gesamtkirchenpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Stuttgart machten sich am vergangenen Montag (6. Dezember) einen Überblick über das Schadensbild.

 

Betroffen sind neben Kirchenbänken, Schränken und der Orgel auch die Fenster der Nachkriegszeit, darunter die 1969 geschaffenen, hochwertigen Chorfenster von Professor Rudolf Yelin. Bei der Begehung kamen die Vertreterinnen und Vertreter zum Ergebnis, dass die Reparatur der Bänke und Schränke zeitnah erfolgen kann. Die Reinigungsarbeiten an der Orgel, die durch den versprühten Inhalt des Feuerlöschers erforderlich sind, sollen durch den Orgelsachverständigen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg begleitet werden.

 

Die Reparatur der Fenster ist aufgrund des Schadensbildes nicht kurzfristig zu bewältigen. Recherchen anhand von Entwürfen, Kartons und fotografischen Aufnahmen sind als Grundlage für eine Rekonstruktion der Fehlstellen notwendig. Anhand der Rechercheergebnisse und einer Schadensdokumentation wird für alle Fensterelemente ein Reparaturkonzept entwickelt. Zum Schutz vor eindringender Nässe werden die Fehlstellen durch eine vorübergehende Schutzverglasung geschlossen. Die Fensterreparaturen können voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden.

 

Hintergrundinformation: Kulturdenkmaleigenschaft der Stuttgarter Johanneskirche

Die Johanneskirche entstand 1864-76 nach Entwürfen des renommierten Architekten Christian Friedrich Leins als Hauptbestandteil der westlichen Stadterweiterung und als erster protestantischer Neubau des 19. Jahrhunderts in Stuttgart. Nach erheblicher Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wiederhergestellt. Maßgeblicher Bestandteil des Wiederaufbaus sind die hochwertigen Fenster von Rudolf Yelin, die von der Stuttgarter Glaswerkstatt A. Saile 1969, 1977 und 1980 ausgeführt wurden. Die Kirche ist Kulturdenkmal besonderer Bedeutung gemäß §12 Denkmalschutzgesetz und wurde am 14. Februar 1978 in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg eingetragen.

 

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