Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2022

Neues Jahrbuch der archäologischen Denkmalpflege gibt Einblicke in Grabungsergebnisse des letzten Jahres

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

Der Landesarchäologe Prof. Dr. Dirk Krausse hat heute (27. Juli 2023) den Band „Archäologischen Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2022“ in Neuenstadt am Kocher vorgestellt. In ansprechender Gestaltung und großzügig bebildert präsentiert das Jahrbuch 2022 zahlreiche Beiträge aus allen Bereichen der Landesarchäologie. Die Publikation stellt die Ergebnisse von Forschungs- und Schutzprojekten sowie von Rettungsgrabungen unterschiedlichsten Umfangs aus dem ganzen Land vor. Das zeitliche Spektrum reicht von der Altsteinzeit bis zur frühen Neuzeit.

 

„Jedes Jahr werden durch das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart mehrere Hundert archäologische Kulturdenkmale vor der unwiederbringlichen Zerstörung durch Baumaßnahmen gerettet und für die Nachwelt dokumentiert“, sagte der Landesarchäologe Prof. Dr. Dirk Krausse. „Das Jahrbuch der Archäologie präsentiert einmal mehr die ganze Bandbreite der Arbeit der Landesarchäologie“.

 

Von der Wichtigkeit der archäologischen Denkmalpflege in Bezug auf den Erhalt des kulturellen Erbes konnte sich das Publikum der Buchpräsentation vor Ort selbst überzeugen. Das LAD hatte als Veranstaltungsort die Grabung in Neuenstadt am Kocher ausgewählt. „Wir stehen hier wahrscheinlich auf den Resten einer der bedeutendsten römischen Siedlungen des Landes Baden-Württemberg“, sagte Krausse. Der Leiter der Ausgrabung, Dr. Klaus Kortüm, erklärte: „Die Grabung Neuenstadt bietet dem Betrachter einen eindrucksvollen Einblick in die Architektur eines repräsentativ ausgestatten großen Amtsgebäudes. Die außergewöhnliche Erhaltung der Baubefunde überrascht Laien wie Fachleute gleichermaßen und zeigt, welches Erkenntnispotential die Fundstelle besitzt.“

 

Aktuell führt das Landesamt für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit der Professur für Archäologie der römischen Provinzen der Universität Bamberg in Neuenstadt am Kocher eine Forschungsgrabung durch. Im Zentrum der neuen Untersuchungen stehen private und staatliche Gebäude der Siedlung und die Frage, wer diese gegründet hat. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das auf drei Jahre angesetzte Projekt und bezeugt damit die außerordentliche Bedeutung der Fundstelle für die Archäologie in Deutschland.

 

Neben der Grabung in Neuenstadt werden in der Publikation unter anderem auch die Grabungen an der Neckarenztalleitung nördlich von Nussdorf und in Ammerbuch-Reusten vorgestellt.

 

Die „Archäologischen Ausgrabungen“ werden vom LAD in Verbindung mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern und dem Förderkreis Archäologie in Baden herausgegeben. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg als Oberste Denkmalschutzbehörde hat die Publikation gefördert.

 

Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2022

360 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und Karten

Gebunden, 30,00 €

ISBN: 978-3-8062-4654-49

wbg Theiss Verlag, Darmstadt

 

 

Anlagen:

Gerne stellen wir Ihnen für Ihre Veröffentlichung Bildmaterial zur Verfügung. Sie können dieses unter https://t1p.de/611kd abrufen. Bitte geben Sie bei der Verwendung der Bilder die jeweils genannte Quelle an.

  • Bild 1: Wand- und Deckenmalereien im Viereck- und Rautenschema mit Kreisrapport aus einem Gebäude der römischen Siedlung Neuenstadt am Kocher (Kreis Heilbronn). Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Bild: Y. Mühleis
  • Bild 2: Badetrakt eines Gebäudes in der römischen Siedlung Neuenstadt am Kocher, Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Bild: K. Kortüm
  • Bild 3: Neckarenztalleitung. Bis zum Horizont ist die Gasleitung von Nussdorf nach Riet und Enzweihingen zu verfolgen. Der Leitungsgraben nördlich von Nussdorf ist schon ausgehoben und die Rohre sind ausgelegt, Bild: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/fodilus GmbH, Jochen Böhm

 

 

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