Denkmale

Ziele und Fragestellungen

Die Anwendung modernster objektschonender Restaurierungsmethoden, darunter die zerstörungsfreie virtuelle Freilegung und Rekonstruktion von Blockbergungen mittels 3D-Röntgencomputertomographie, die detailgenaue digitale Abbildung der Funde, die Dokumentation sämtlicher organischer Materialien, eine umfassende anthropologische Untersuchung der Skelette und die Zusammenführung aller Daten in einer Projektdatenbank sollen Modellcharakter erlangen und als Orientierung für zukünftige Bearbeitungen vergleichbarer Quellengruppen dienen.

Archäologische Auswertung

Der Schwerpunkt der archäologischen Auswertung liegt neben der chronologisch-chorologischen Analyse des Gräberfeldes auf paläodemographischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Erforschung der Sozialstruktur und der Entwicklung der Lauchheimer Lokalgesellschaft in der Zeit vom 5. bis zum frühen 8. Jahrhundert n. Chr., die sich eines systematischen Vergleichs der archäologischen und anthropologischen Daten bedient. Darüber hinaus ist die seltene Möglichkeit einer Gegenüberstellung der nahezu vollständig untersuchten Nekropole mit den Befunden des ab der Mitte des 6. Jahrhunderts genutzten, zugehörigen Siedlungsplatzes gegeben.

Textilarchäologie

Der älteren Forschung kaum zugängliche Beigabengruppen werden systematisch in die sozialhistorische Analyse mit einbezogen. Fragen nach der Rolle von Kleidung als Indikator für sozialen Status und Gruppenzugehörigkeiten können somit um einen wichtigen Aspekt ergänzt werden. Von der Textilarchäologie sind neue Erkenntnisse zur Verwendung unterschiedlicher Stoffe, zu Aussehen und Trageweise verschiedener Kleidungsbestandteile sowie zur Austattung der Toten und ihrer Gräber zu erwarten.

Restaurierung und Computertomographie

Die zeitnahe Bereitstellung und Dokumentation großer Mengen unrestaurierter Funde und Blockbergungen für die wissenschaftliche Bearbeitung ohne Einschränkungen bei der Konservierung der Objekte stellt in der Archäologischen Restaurierung eine große Herausforderung dar. Der Einsatz nicht-invasiver 3D-Röntgencomputertomographie in großem Maßstab und neu entwickelte Verfahren und Strategien bei der konventionellen Restaurierung von Einzelobjekten haben sich im Projekt „Gräberfeld Wasserfurche“ dahingehend bestens bewährt und sichern einen langfristigen Erhalt der Grabfunde.

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