Kulturdenkmale der 1980er Jahre und 1990er
Bauten der späten 1970er und der 1980er bzw. 1990er Jahre werden gerne zur „Postmoderne“ gerechnet. Dieser Begriff gilt einer der schillernden und schwer zu fassenden Architekturepochen des 20. Jahrhunderts, die das vergangene Jahrtausend beschließt und auch selbst abgeschlossen ist. Gerade weil die jeweils zurückliegende Ära von Zeitgenossen meist kritisch beäugt und wenig honoriert wird, ist es an der Zeit, die bau- und stadtbaugeschichtlich wertvollen und damit denkmalwerten historischen Zeugnisse dieser Jahre rechtzeitig zu erkennen, zu erfassen und zu erhalten.
Ein Schlüsselwerk der Postmoderne
Neue Staatsgalerie in Stuttgart.
1979-84, James Stirling und Michael Wilford and Associates.
Dekonstruktivistisches Meisterwerk
Hysolar-Institut in Stuttgart
1986-87, Günter Behnisch
Alternativ, innovativ und bis heute attraktiv
Ökosiedlung Schafbrühl in Tübingen
1984-85, Joachim Eble, Burkhard Sambeth, Wolfgang Oed, Gottfried Häfele
Landschaftspark vor „Skyline“
Stadtpark in Leonberg
1973-88, Hans Luz und Partner, Ernst Günter Herrmann
Zimmer mit Aussicht
Stadthaus in Ulm
1987-93, Richard Meier und Partner
Repräsentationsanspruch für die Bundesrepublik
Bundesanwaltschaft in Karlsruhe
1994-98, Oswald Mathias Ungers
Revolution in der Museumswelt
Technoseum in Mannheim
1986-90, Ingeborg Kuhler
Ein Oktogon für die Kunst
Galerie der Stadt Sindelfingen.
1987-90, Josef Paul Kleihues.
Ein Tempietto für die Muße
Pavillon an der Stuttgarter Staatsoper.
1983-84, Gottfried Böhm.
Die Wiederentdeckung des gepflegten Einkaufens
Calwer Passage in Stuttgart.
1978, Hans Kammerer und Walter Belz.
Ein virtuoser Einkaufstempel
Ehemaliges Kaufhaus Schneider in Ettlingen.
1967-77, Heinz Mohl.
Das Quadrat als Maß der Dinge
Badische Landesbibliothek in Karlsruhe.
1983-91, Oswald Mathias Ungers.
Symbolisch aufgeladene Bildung
Universitätsbibliothek in Mannheim.
1986-88, Gottfried Böhm.
Schweizer Solidität für Württemberg
Neues Rathaus in Fellbach.
1983-86, Ernst Gisel.
Neues Bauen in der alten Stadt
Landratsamt in Schwäbisch Hall.
1977-81, Fred Angerer und Partner.
Town Houses im Schwabenland
Wohnanlage im Bohnenviertel Stuttgart.
1980-82, John Darbourne und Geoffrey Dark sowie Ulfert Weber.
Ein Raumschiff auf den Fildern
Verwaltungssitz der Firma Züblin in Stuttgart-Möhringen.
1982-84, Gottfried Böhm.
Wuchtiges Geschiebe von geometrischen Grundformen
Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe.
1977-85, Heinz Mohl.
Leichtes Schiffchen in den Stuttgarter Weinbergen
Kindergarten Luginsland in Stuttgart-Untertürkheim.
1989-90, Günther Behnisch.
Historische Bezüge in zeitgenössischen Formen
Stadthaus N 1 in Mannheim.
1986-91, Carlfried Mutschler + Partner.
Foto: LAD, M. Mertens
Youngtimer – Denkmalwerte der 1980er Jahre
Zu den grundlegenden Aufgaben des Landesamts für Denkmalpflege gehört es, Kulturdenkmale zu erkennen und zu benennen. Das Denkmalschutzgesetz kennt hierfür keine Zeitgrenze. In der Praxis hat sich ein zeitlicher Abstand von einer Generation zur Entstehungszeit eines Objektes bewährt. Fast zwangsläufig liegt daher heute ein Schwerpunkt der Erfassung auf den Zeitzeugnissen der Nachkriegszeit, neben den Bauten der 1960er und 1970er Jahre zunehmend auch auf den Baudokumenten der 1980er und 1990er Jahre. Die Denkmalpflege in Baden-Württemberg macht sich daher auf den Weg, die inzwischen anerkanntermaßen abgeschlossene und damit historische Architekturepoche der Postmoderne zu beleuchten. Weitere Forschungs- und Erfassungsergebnisse folgen auf dieser Seite
Weitere Informationen
Einen ersten Überblick finden Sie in einem Artikel aus dem Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege:
Projekt Youngtimer. Denkmalwerte der 1980er Jahre – eine Annäherung [PDF 0,9 MB]
Projektverantwortliche
Referentinnen und Referenten des Fachgebiets Inventarisation im Referat Denkmalkunde.
Stellvertretender Ansprechpartner
Referatsleiter Inventarisation
Dienstsitz Esslingen
73728 Esslingen am Neckar
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