Sonderpräsentation "Das KZ vor der Haustür"

22. Januar 2025

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DES ARCHÄOLOGISCHEN LANDESMUSEUMS BADEN-WÜRTTEMBERG UND DES LANDESAMTES FÜR DENKMALPFLEGE IM REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART

 

Wanderausstellung „Das KZ vor der Haustür“ gastiert in Konstanz

Einblicke in den nationalsozialistischen Terror in Baden- Württemberg während des Zweiten Weltkriegs

25.01. – 13.04.2025 im Archäologischen Landesmuseum Baden- Württemberg

 

Welche Spuren haben sich an den ehemaligen Orten des KZ-Terrors in Baden- Württemberg erhalten? Was können solche materiellen Relikte über die NS- Verbrechen aussagen? Wie ist mit der schwierigen Erblast angemessen umzugehen und sollen die Zeugnisse eines verbrecherischen Kulturbruchs auch Kulturdenkmale sein? Mit diesen Fragen befasste sich das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart im Rahmen eines systematischen Erfassungsprojekts. Die Ziele, Methoden und Ergebnisse des Projektes zeigt das LAD in der Wanderausstellung „Das KZ vor der Haustür“, die ab dem 25. Januar im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz gastiert.

Die als Kabinetts- oder Foyer-Ausstellung konzipierte Sonderpräsentation lädt dazu ein, sich dem Thema Denkmalpflege an NS-zeitlichen Terrororten über Texte und Exponate zu nähern. Bei den ausgestellten Objekten handelt es sich um Funde aus baden-württembergischen Konzentrationslagern, die bei Grabungen und Geländebegehungen des LAD geborgen wurden.

Im Rahmen des Erfassungsprojekts hat sich das LAD in den vergangenen Jahren auf Spurensuche an nationalsozialistische Terrororte in Baden- Württemberg begeben. Im Fokus standen dabei die ehemaligen Standorte von Außenlagern und Zwangsarbeitsstätten des KZ-Komplexes Natzweiler. Dessen Hauptlager, das KZ Natzweiler-Struthof liegt im heutigen Frankreich und ist als Gedenkstätte gestaltet.

 

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Stephanie King Pressestelle

Benediktinerplatz 5 D-78467 Konstanz

+49 (0) 175 40 03 803

 

 

 

Hintergrundinformationen

In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs entstanden im Umfeld der großen nationalsozialistischen Konzentrationslager zahlreiche Außenlager. Die Insassen wurden zur Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion herangezogen. Auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg wurden ab Ende 1943 etwa 35 solcher Lager eingerichtet. Sie unterstanden der Verwaltung des KZ Natzweiler-Struthof. Der NS-Terror wurde dadurch öffentlich sichtbar, das „KZ vor der Haustür“ zur geläufigen Erscheinung. Der KZ-Komplex Natzweiler steht für ein deutsches Verbrechen von europäischer Reichweite. Mehr als 52 000 Personen aus über 30 europäischen Nationen wurden in eines oder mehrere der Natzweiler-Lager deportiert. Schätzungsweise mehr als 20.000 Häftlinge kamen ums Leben. Im Jahr 2018 wurde dem ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seinen etwa 50 Außenlagern in Frankreich und Deutschland von der EU-Kommission das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen. Die Auszeichnung erinnert an den KZ-Terror des NS-Regimes als eklatanten Bruch zivilisatorischer Normen und kultureller Grundwerte, der als traumatisierende Kollektiverfahrung zu einem Impulsgeber des Europäischen Einigungsprozesses geworden ist.

 

Pressetermin

Freitag, 24. Januar um 16 Uhr

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Benediktinerplatz 5 – 78467 Konstanz

Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung:

  • Prof. Dr. Claus Wolf, Direktor des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

  • Dr. Christian Bollacher, Referatsleiter im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

 

 

Sonderpräsentation „Das KZ vor der Haustür“

25.01. – 13.04.2025

im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg Der Eintritt ist im Ticket für die Dauerausstellung inbegriffen.

Di., Mi., Fr., Sa., So., Feiertage: 10 – 17 Uhr Donnerstag: 10 – 19 Uhr

14 € / ermäßigt 12 €, 6-17 Jahre 5 €

 

 

Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg – Oberste Denkmalschutzbehörde.

 

 

BEGLEITPROGRAMM

 

Führungen

In Kooperation mit der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ wird es Führungen geben. Aktuelle Termine unter

www.alm-konstanz.de

Vorträge 13.02.2025, 18 Uhr

Abend der Archäologie: „Historische Archäologie an Orten des nationalsozialistischen Terrors“

Attila Dészi, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

20.03.2025, 18 Uhr

Abend der Archäologie: „Konzentrationslager im Bodenseegebiet“ Oswald Burger, Historiker

 

 

 

Über  das  Archäologische  Landesmuseum  Baden-Württemberg Das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg präsentiert die südwestdeutsche Landesarchäologie und stellt auf anschauliche Weise auch die Methoden und Ergebnisse moderner archäologischer Forschung vor. Der Bogen spannt sich dabei von den Pfahlbauten des 4. Jahrhunderts v. Chr. an den Voralpenseen bis zur Mittelalterarchäologie in den alten Städten des Landes. Dem Museum sind sieben archäologische Zweigmuseen in Aalen, Bad Buchau, Blaubeuren, Oberriexingen, Osterburken, Rottweil und Walheim zugeordnet. Das ebenfalls angegliederte Zentrale Fundarchiv in Rastatt hat die Aufgabe, archäologische Fundstücke aus ganz Baden-Württemberg zu verwalten.

 

 

Pressekontakt ALM Stephanie King presse(at)konstanz.alm-bw.de

+49 (0) 175 40 03 803

 

 

Pressekontakt LAD/RPS Stefanie Paprotka pressestelle(at)rps.bwl.de

+49 (0) 711 904-10002