Denkmale

Vegetationsgeschichte - Archive und Methode

Seen und More - Archive der Umweltentwicklung

Das westliche Bodenseegebiet ist durch Seen und Moore, die sich bereits am Ende der letzten Eiszeit gebildet haben, geprägt. Entsprechend gut ist das Überlieferungspotenzial für Ablagerungen, die sowohl das Neolithikum als auch die Bronzezeit umfassen. Pollen wurde durch Wind und Wasser transportiert und gelangte in Seen und Mooren zur Ablagerung. Er kann in Proben untersucht werden. Mit Veränderungen in der Vegetation ändert sich auch die Zusammensetzung der Pollenspektren in den Proben. Die Untersuchung der Pollenspektren lässt somit wiederum Rückschlüsse auf die Veränderung der Vegetation zu. Landnutzung hat einen sehr starken Einfluß auf die Vegetation, daher ist die Pollenanalyse eine gute Methode zur Untersuchung von Art und Intensität landwirtschaftlicher Aktivitäten in prähistorischer Zeit.

Pollenanalyse und quantitative Auswertung - Methoden der Paläoökologie

Neben der bewährten klassischen Pollenanalyse, die vor allem detaillierte Aussagen für das engere Umfeld des beprobten Sees oder Moores  zulässt, werden in dem Projekt auch die vorhandenen Daten statistisch und räumlich ausgewertet. Hierzu werden verschiedene Verfahren verwendet, die es erlauben, Veränderungen in den Pollendaten zu bewerten. Es wurde zunächst eine relationale Projekt-Datenbank entwickelt, die neben sämtlichen Rohdaten auch Datierungen und Metadaten, wie z.B. geographische Koordinaten, enthält. Wenn die Bohrkerne mittels der Radiokarbonmethode datiert worden sind, dann kann auch jeder Probe ein Alter zugewiesen werden. Die Entwicklung eines geographischen Informationssystems erlaubt es, die Ergebnisse der statistischen Analysen zu kartieren. Darüber hinaus konnten Karten mit potentiellen Nutzflächen auf der Basis einer Bodenkarte im Maßstab 1:250.000 und einem HöhenmodellVegetationsgeschichte - Archive und MethodeVegetationsgeschichte - Archive und Methode erstellt werden. Den Karten kommt im weiteren Verlauf der Auswertungen eine besondere Bedeutung zu, da sie einerseits zur Evaluation von Schätzungen der Bevölkerungsdichte und andererseits als Basis für eine Rekonstruktion der Vegetation dienen sollen. Vegetationsrekonstruktionen werden in Zusammenarbeit mit dem skandinavischen LANDCLIM-ProjektVegetationsgeschichte - Archive und Methode  durchgeführt. Bei diesem Projekt wird auf Basis der Pollenablagerungsmodelle und gegenwärtigen Pollenproduktivitätsschätzungen aus den Pollendaten der Anteil der jeweiligen Pflanzenart an der Gesamtvegetation errechnet. Diese Rekonstruktion ermöglicht in Kombination mit der Bodenkarte die Erstellung virtueller Vegetationskarten für verschiedene Zeitscheiben. Die Zuverlässigkeit dieser Karten kann durch Simulationsstudien getestet werden.

 

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