Geschichte, Auftrag, Struktur

Fort- und Weiterbildung fürs berufliche Partnerfeld der Baudenkmalpflege

Viele Köche kochen mit

Erfolgreiche Denkmalpflege setzt das Zusammenwirken vieler Beteiligter voraus. Wichtige Aufgaben haben Bauherren, Architekten, Planer und Handwerker sowie abhängig von der Art der baulichen Veränderung auch Bauforscher, Restauratoren, Ingenieure, Tragwerksplaner, Sonderfachleute, Gutachter u.v.m. Als Genehmigende nehmen die Unteren Denkmalschutzbehörden eine zentrale Rolle ein. Das Landesamt für Denkmalpflege stellt als Fachbehörde die Denkmaleigenschaft fest, berät und unterstützt das Partnerfeld, wickelt das Denkmalförderprogramm ab und gibt die Stellungnahme zu den geplanten Baumaßnahmen ab. Bereits frühzeitig im Verfahren bemühen sich die beteiligten Partner um einen Ausgleich der verschiedenen Interessen, um für das Kulturdenkmal die bestmögliche Lösung zu finden.

Qualifikation als Voraussetzung fürs Gelingen

Das Gelingen dieses Prozesses setzt eine hohe Qualifikation der Beteiligten voraus. Die Reflektion der unterschiedlichen Standpunkte erleichtert das gegenseitige Verständnis, die Kenntnis der rechtlichen, finanziellen und baulichen Rahmenbedingungen ist essentiell und hilft, Enttäuschungen zu vermeiden. Durch neue gesellschaftspolitische Anforderungen wie z.B. die Vorgaben zur Einhaltung der Klimaziele, die Barrierefreiheitsvorgaben, das Ziel möglichst rascher Wohnraumschaffung, aber auch durch Brandschutzauflagen und neue Baustoffe sind im denkmalpflegerischen Alltag zusätzliche Herausforderungen erwachsen. Zugleich ist auf Seiten der Behörden durch den hohen Flächenverbrauch und die rege Bautätigkeit eine starke Auslastung zu beobachten. Eine lebhafte Fluktuation des Personals erschwert die Entwicklung von Routinen und behindert den Erfahrungsaufbau.

Neue Fortbildungsangebote des Landesamtes für Denkmalpflege

Um dieser Situation zu begegnen, spielt die Fort- und Weiterbildung eine zunehmende Rolle. Das Landesamt für Denkmalpflege hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, künftig stärker in die Bildung seines beruflichen Partnerfeldes zu investieren. Den Anfang machen Fortbildungsangebote für die Denkmalschutzbehörden. Deren neuen Mitarbeitenden bietet das Landesamt das Webinar „Gemeinsame Kompetenz – Starkes Denkmal“ an, das die Grundlagen der fachlichen Denkmalpflege vermittelt und den Umgang mit Rechercheinstrumenten schult. Auf diese Weise sollen die alltägliche Arbeit im Verwaltungsvollzug erleichtert und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis in der Zusammenarbeit gefördert werden. Es besteht eine Kooperation mit der Verwaltungsakademie Württemberg.

Tag für Ortsgespräche

Zur Ergänzung empfiehlt das Landesamt die Teilnahme an einem analogen Ortsgespräch, bei dem sich verschiedene am Bau Beteiligte interdisziplinär und exemplarisch über die Entwicklung eines denkmalpflegerischen Konzeptes und wechselnde spezifische Fragestellungen austauschen. Künftig sollen diese Ortsgespräche jeweils am zweiten Freitag im Juli stattfinden. Weitere Fortbildungen für andere Berufsgruppen sind in Planung.

Arbeitsgespräche und Fachtagungen

Zusätzlich bietet das Landesamt regelmäßig Arbeitsgespräche zu spezifischen Fragestellungen aus der denkmalpflegerischen Praxis an, wie z.B. zu Putz- und Anstrichsystemen (2011), Deckenkonstruktionen (2012), zur Metallrestaurierung (2013), zur Energieberatung und Bauphysik (2014), zur Glasrestaurierung (2014) oder zum Raumbuch (2015). Auf Fachtagungen wie z.B. zu Untersuchungs- und Reinigungsmethoden auf Abstand (2016), zu Herausforderungen der Denkmalpflege und Restaurierung im 21. Jahrhundert (2018) oder zur Steinpolychromie (2019) werden weitere Themen der Baudenkmalpflege vertieft. Darüber hinaus beteiligt sich das Landesamt für Denkmalpflege an der jährlichen Natursteintagung.

Wo findet man Angebote?

Denkmalrelevante Fortbildungsangebote des Landesamtes für Denkmalpflege sind im Veranstaltungskalender dieser Website zu finden. Zum Angebot externer Bildungsträger wählen Sie die Folgeseite.

 

Weitere Fortbildungsangebote