Geschichte, Auftrag, Struktur

Jugendbauhütte Baden Württemberg

Dem Handwerk auf der Spur

Wie fühlt es sich wohl an, aus einem groben Sandsteinblock ein historisches Sandsteingewände zu schlagen? Wie hält man denn eigentlich das Drechseleisen, um aus einem Holzstamm ein Treppengeländer zu drechseln? Warum bleibt das Blattgold auf dem Stuckrahmen und glänzt so toll? Warum sollte Altes bewahrt werden und wie bewahrt Deutschland sein Kulturerbe? Diese und viele andere Fragen bekommen die Teilnehmenden einer Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Laufe ihres zwölfmonatigen Freiwilligendienstes beantwortet.

Seit 2019 Jugendbauhütte auch in Baden-Württemberg

Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es die Jugendbauhütten, die jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege ermöglichen. Durch persönliches und finanzielles Engagement der obersten Denkmalschutzbehörde des Landes Baden-Württemberg und mit Unterstützung der Wüstenrot Stiftung konnte zum 1. September 2019 die jüngste Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Trägerschaft der internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) am Standort Esslingen a. N. starten.

Einblick in Bereiche der Denkmalpflege

Die Jugendbauhütten wecken das Interesse von Jugendlichen am Thema Denkmalpflege. Sie fördern den Nachwuchs im Handwerk, insbesondere im Handwerk in der Denkmalpflege und in anderen Berufsfeldern der Denkmalpflege. Mittlerweile leiden alle im Umfeld der Denkmalpflege angesiedelten Berufsfelder – Handwerker, Restauratoren, Architekten, Denkmalbehörden – an qualifiziertem Nachwuchs. Durch die Jugendbauhütten wird hier ein starker Impuls gesetzt.

Ablauf des FSJ

Den Teilnehmenden steht für ihr Engagement eine große Bandbreite von möglichen Einsatzorten im ganzen Land zur Auswahl. Fachleute verschiedenster Handwerksbetriebe, Restaurierungsateliers, Behörden, Museen wie dem Bauernhausmuseum Allgäu- Oberschwaben oder auch die Experten für experimentelle Archäologie der Klosterbaustelle Campus Galli stehen bereit, ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Viele interessante Aufgabenbereiche zum Beispiel im Pfahlbauteninformationszentrum in Hemmenhofen oder im landeskirchlichen Archiv Stuttgart warten auf den Einsatz der Freiwilligen aus der Jugendbauhütte. Darüber hinaus treffen sich die Jugendlichen in 6 über das Jahr verteilten Seminarwochen, in denen sie gemeinsam arbeiten und sich theoretisches Wissen über Kunstgeschichte, Architektur und Denkmalschutz aneignen. Betreut werden die Freiwilligen von David Nonnenmann, dem pädagogischen Leiter der Jugendbauhütte Baden-Württemberg.