Denkmale

Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen im Schwarzwald

Besiedlungsgeschichte und Archäologie im Schwarzwald

Nach gängiger Auffassung gehört der Schwarzwald zu den spät besiedelten Landschaften in Südwestdeutschland. Erst im hohen Mittelalter sollen Klostergründungen mit der Urbarmachung der Wildnis begonnen haben. Neuere archäologische Erkenntnisse zeigen nun, dass zumindest Randlagen, also beispielsweise die Täler der Enz und ihrer Nebenflüsse, bereits in vorgeschichtlicher Zeit begangen und genutzt wurden. Montanarchäologische Untersuchungen im Raum Neuenbürg, ein gemeinsam vom Landesamt für Denkmalpflege und vom Referat Denkmalpflege im Regierungspräsidium Karlsruhe mit Unterstützung der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durchgeführtes Projekt, ergruben ein regelrechtes keltisches Eisenerz-Revier.

Naturarchive bezeugen die Geschichte der Landnutzung

Ebenfalls von der DFG gefördert wird das Projekt „Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen zur prähistorischen Landnutzung im nördlichen Schwarzwald“ (Projektnummer RO 2282/4). Aufgabe des Projektes ist die Ergründung der räumliche Ausdehnung und des zeitlichen Verlaufs der Landnutzung von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter für weite Teile des  Nordschwarzwaldes. Als Quelle dienen die durch Bohrungen erschlossenen zentralen Ablagerungen der acht noch bestehenden Karseen im Nordschwarzwald. Die Seeablagerungen enthalten den Blütenstaub, der seit dem Ende der letzten Eiszeit, also seit mindestens 13 000 Jahren, aus der Umgebung in die Seen geweht wurde.Die zeitliche Datierung wird an der Universität Heidelberg mittels Radiocarbondatierung ermittelt. Außerdem haben Waldbrände und Bodenveränderungen in Form winziger Holzkohlepartikel, oder auch in der Veränderung der elementaren Zusammensetzung oder bestimmter Stoffe ihre Spuren in den Ablagerungen hinterlassen. An den Bohrkernen bestimmen bzw. zählen Botaniker des Landesamts für Denkmalpflege Pollenkörner und Holzkohlepartikel. Geologen, Bodenkundler und Geochemiker der Universitäten Braunschweig, Darmstadt und Dresden führen umfangreiche physikalisch-chemische Analysen durch.