Denkmale

Erfahrungen und Ergebnisse

Vorteile des Brennens

Die für den Anbau von Getreide störende Krautschicht wird durch das Feuer zum größten Teil verbrannt. Gleichzeitig dient die entstandene Asche als Dünger, da die im Holz gebundenen Nährstoffe durch das Verbrennen mineralisiert, gelöst und dadurch für die Pflanzen besser aufnehmbar gemacht werden. Außerdem kommt es zu einer für den Getreidebau günstigen Anhebung des pH-Wertes, wodurch die Verfügbarkeit der Nährstoffe erhöht wird. Dies kommt vor allem dem Weizenanbau zugute. Höhere Bodentemperaturen aufgrund der schwarzen Oberfläche fördern zudem ein zeitiges Wachstum im Frühjahr. Die manuelle Bearbeitung des Bodens ist nur bei den Verfahren ohne Brand erforderlich. Sie dient der Beseitigung der bisherigen Vegetation und der Bereitung des Saatbetts.

Geringere Verunkrautung

Nach dem ersten Brand bleibt die Verunkrautung insbesondere beim Wintergetreideanbau gering. Der schwache Unkrautbesatz ist kaum ertragsmindernd, Jäten ist nicht zwingend erforderlich, der Arbeitsaufwand hierfür quasi zu vernachlässigen. Eine Bodenbearbeitung nach Brand wäre sogar kontraproduktiv, da im Boden ruhende Samen zur Oberfläche und damit zum Keimen gebracht und so zu einer erheblichen Verunkrautung führen würden.

Probleme mit Schädlingen

Da eine ständige Präsenz von Menschen auf den Versuchsfeldern nicht möglich ist, müssen tierische Schädlinge so weit wie möglich durch moderne technische Schutzmaß­nahmen wie Mäusezäune und Vogelnetze ausgeschlossen werden. Dies gelingt aber nicht immer. In manchen Jahren treten erhebliche Ertragseinbußen durch Mäusefraß auf.

Erträge nach Brand

Vergleicht man die Erträge von Gerste und Weizen in den bisher zehn Jahren des Forchtenberg-Versuchs so fällt auf, dass die Erträge eine große Spannweite aufweisen (11 - 79 dt/ha). Die Erträge waren immer deutlich höher als die Aussaatmenge (10:1 bis 66:1) und liegen deutlich über denen des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Das Verfahren wies nie einen Ertragsausfall auf (Ausnahme Mäusefraß). Die Spitzenerträge der Jahre 2005 und 2007 liegen sogar etwas über den Durchschnittserträgen der modernen intensiven Landwirtschaft.

Erträge ohne Brand

Mechanische Bodenbearbeitung vermag die Vorteile des Brennens nicht aufzuwiegen. Aufgrund der geringeren Nährstoffmineralisierung und der viel höheren Unkraut­konkurrenz wird auch auf guten Böden beim Erstanbau weniger als die Hälfte geerntet als nach Brand. Die Erträge sind aber auf guten Böden mit ca. 20 dt noch lohnend. Die Schere zwischen Brand und Bodenbearbeitung klafft mit abnehmender Bodengüte immer weiter auseinander. Bei mittleren Böden ist der Anbau mit Bodenbearbeitung grenzwertig, bei schlechten Böden liegt der Ertrag unter der Aussaatmenge. Nach den bisherigen Erfahrungen empfiehlt sich deshalb das Brandverfahren besonders für den Anbau auf schlechten Böden.

  • Erträge nach Brand: Vergleicht man die Erträge von Gerste und Weizen in den bisher 10 Jahren des Forchtenberg-Versuches so fällt auf, dass die Erträge die große Spannweite von 11 bis 79 dt/ha aufweisen (Abb.). Die Erträge waren immer deutlich höher als die Aussaatmenge (10:1 bis 66:1), sie liegen also deutlich über denen des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Das Verfahren wies nie einen Ertragsausfall auf (Ausnahme Mäusefraß). Die Spitzenerträge der Jahre 2005 und 2007 liegen sogar etwas über den Durchschnittserträgen der modernen intensiven Landwirtschaft.

Nachbau

Die erneute Aussaat von Getreide auf gleicher Fläche ohne dass vorab nochmals gebrannt oder gehackt wurde, erwies sich als problematisch. Die Erträge sind enttäuschend gering. Sie liegen auch bei guten Böden meist unter 5 dt/ha, bei schlechten Böden sogar unter der Aussaatmenge. Vermutlich würden sich aber durch Düngung und eine intensivere, mehrfache Bodenbearbeitung  höhere Erträge erzielen lassen, wobei nicht bekannt ist, ob und womit im Neolithikum gedüngt wurde.

Daueranbau mit Brand

Es hat sich gezeigt, dass eine erneute Aussaat lohnend sein kann, wenn vor dem Anbau erneut gebrannt wird. Dies ist nur bei Zufuhr von Holz von außerhalb möglich. Die Erträge sind im zweiten Anbaujahr fast so hoch wie beim Erstanbau. Im dritten Jahr gab es allerdings einen Ertragseinbruch, vermutlich aufgrund von Krankheiten oder Schädlingen, die Ursache ist noch unbekannt. Diese Problematik wir aktuell untersucht.

Anbau nach Wiederbewaldung

Das Fällen mit Steinbeilen ist bei einem Bestand mit jungen Bäumen wesentlich effektiver als bei einem alten Wald. Außerdem wäre es für das Verfahren insgesamt günstig, wenn die brachgefallenen Flächen nach 10-20 Jahren wieder für den Anbau zur Verfügung ständen. Erste Getreideanbauversuche auf den nach ca. zehn Jahren erneut eingeschlagen Flächen haben genauso gute Erträge erbracht wie auf den alten Waldflächen. Dennoch ist der größte Nachteil des Wald-Feldbaus zweifellos der große Flächenbedarf, weshalb mittel- und langfristig immer eine Tendenz zur Intensivierung und Verkürzung der Umtriebszeiten bestanden haben dürfte.