Geschichte, Auftrag, Struktur

Praktische Denkmalpflege, Spezialgebiete und Schwerpunkte

Kostenlose Beratung und Unterstützung

Die Bereiche praktische Denkmalpflege, Spezialgebiete und Schwerpunkte sind im Referat Denkmalumgang angesiedelt. Das Referat berät und unterstützt alle, die sich mit Planungen und Maßnahmen zur Pflege und zur Erhaltung des gebauten kulturellen Erbes in Baden-Württemberg befassen. Dies gilt für die Eigentümer, egal ob öffentlich, kirchlich oder privat, ebenso wie für Planer, Handwerker oder andere Behörden.

Was übernimmt die praktische Denkmalpflege?

Zuständig für diese Aufgaben sind die Gebietsreferentinnen und -referenten. Sie informieren ihre Partner vor Ort über die denkmalfachlichen Belange und begleiten das Vorhaben mit konkreten Hinweisen zur praktischen Umsetzung. Außerdem koordinieren sie den Einsatz weiterer Fachleute zum Beispiel aus der Restaurierung und Bauforschung. Sie prüfen, ob die gewünschten Maßnahmen denkmalpflegerische Punkte berühren, ob durch die Maßnahmen eine Gefährdung oder eine Beeinträchtigung des Kulturdenkmals entstehen könnte.

Zusammenarbeit mit den Unteren Denkmalschutzbehörden

Die Beschäftigten des Referates Denkmalumgang formulieren eine fachliche Stellungnahme zu dem Bauvorhaben und geben diese an die Untere Denkmalschutzbehörde, die dann die Genehmigung erteilt. Für die Bauherrschaft ist es sinnvoll, den Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege über die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde (meist identisch mit der zuständigen Baurechtbehörde) aufzunehmen. Je früher dies erfolgt, desto eher lassen sich Konflikte beilegen und unnötige Projektkosten einsparen.

Frühzeitige Kontaktaufnahme lohnt sich

Bereits für die Planung ist die Kenntnis der Besonderheiten des Baudenkmals, also der Denkmalwert, wichtig. Je besser die Aktenlage, desto schneller können die Gebietsreferenten und Gebietsreferentinnen Auskunft geben, ob schon einmal Maßnahmen an dem Gebäude durchgeführt worden sind. Sie machen rechtzeitig darauf aufmerksam, was bei der historischen Bauweise zu beachten ist und welche Techniken sich erfahrungsgemäß für den Bestand als schädlich erwiesen haben. Auch auf Vergleichsbeispiele – positive wie negative - können sie verweisen.

Fördermöglichkeiten und Steuervorteile

Die Gebietsreferentinnen und -referenten beraten über Fördermöglichkeiten und begleiten die Bauherrschaft gegebenenfalls durch die Verfahren. Sie stellen den Kontakt zu den zuständigen Stellen für die Sonderabschreibung in den Steuerverfahren her.

Regionale Fachgebiete

In jedem der vier Regierungsbezirke Baden-Württembergs hat das Landesamt für Denkmalpflege einen Dienstsitz mit einem regionalen Fachgebiet des Referats Denkmalumgang. So werden die flächendeckende Präsenz der fachlichen Denkmalpflege sichergestellt und gewachsene Bindungen in den jeweiligen Regionen fortgeschrieben. Die über diese Bezirke hinweg reichenden Fachgebiets- und Referatsleitungen garantieren eine einheitliche Durchführung der fachlichen Denkmalpflege landesweit, ohne die regionalen Gegebenheiten und Traditionen außer Acht zu lassen.

Hilfe, mein Haus ist ein Denkmal!

Die praktische Denkmalpflege hat eine ganze Reihe nützlicher Hinweise für Bauherren herausgegeben, so zum Beispiel einen Flyer zum Genehmigungsverfahren, einen Leitfaden zur Nutzung von Baudenkmalen, eine Handreichung zum „denkmalgerechten“ Ausbau von Scheunen, und vieles mehr.

Fachgebiet Spezialgebiete und Schwerpunkte

Die Beschäftigten dieses Fachgebiets stehen für spezialisierte Fachfragen zur Verfügung. In Einzelfällen übernehmen sie die Beratung und die Betreuung eines Kulturdenkmals vollständig selbst. Darunter fällt die Betreuung der UNESCO-Welterbestätten des Klosters Maulbronn und der Klosterinsel Reichenau. Neben diesen hervorragenden Kulturdenkmalen werden neue Anträge vorbereitet, beraten und begleitet, wie der der europäischen Badestädte oder der des Schlossparks Schwetzingen.

Gartendenkmalpflege

Historische Gärten – große Parks ebenso wie kleinere Anlagen, sind Gegenstand der Gartendenkmalpflege. Sie beschäftigt sich neben der Ausweisung als Kulturdenkmal auch mit der Erarbeitung von Parkpflegewerken und restaurierenden Maßnahmen an diesen Objekten.

Bautechnik und Energetische Sanierung

Bautechnische Fragen, insbesondere bei den jüngeren Materialien der Moderne, die für die traditionelle denkmalpflegerische Praxis oft eine neue Herausforderung darstellen, werden durch extra geschulte Kolleginnen und Kollegen beantwortet. Dazu gehört der Schwerpunkt der energetischen Ertüchtigung von denkmalgeschützten Gebäuden. Die Beratung soll eine sinnvolle und denkmalpflegerisch verträgliche Umsetzung der Anforderungen erleichtern. Oftmals können durch gezielte Maßnahmen Verbesserungen erreicht werden, die mit dem Bestand schonend und bauphysikalisch angemessen umgehen.

Denkmale der Technik und Industrie

Die Kulturdenkmale der Technik und der Industrie sind ein weiterer Schwerpunkt. Dazu zählen die Dokumente des Ingenieurwesens, der Handwerksgeschichte und des Bergbaus im Land. Ihre Besonderheiten erfordern oftmals spezifische Antworten bei der Vermittlung, dem Erhalt und der Instandsetzung.