Denkmale

Das keltische Oppidum Heidengraben

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Infos zum 3D-Modell

  • Objekt: Ein 9 x 9 km großer Ausschnitt der Region des Heidengrabens am nördlichen Rand der Schwäbischen Alb, ohne heutige Vegetation
  • Dreidimensionale Vermessung: LiDAR
  • Geometrie des 3D-Modells: ca. 1.000.000 Dreiecke und ca. 770.000 Punkte
  • Downloadgröße des 3D-Modells: ca. 120 MB

Das Objekt

Die keltische Siedlung Heidengraben am nördlichen Rand der Schwäbischen Alb ist das größte keltische oppidum in Mitteleuropa. Die Siedlung bestand um 100 v. Chr. und erstreckte sich anhand der von Wallanlagen eingefriedeten Areale auf eine Fläche von fast 17 km². Insgesamt konnten acht Toranlagen in Form des typisch spätkeltischen Zangentores erkannt werden. Die Befestigungsanlagen bestanden aus einer Pfostenschlitzmauer. Der Kern der Siedlung liegt im Bereich der ca. 160 ha großen sogenannten Elsachstadt im südlichen Teil des Heidengrabens. Bislang konnten nur in diesem Areal spätkeltische Siedlungsstrukturen nachgewiesen werden, während weite Teile des von Wällen eingefriedeten Heidengrabens wahrscheinlich landwirtschaftlich genutzt wurden.

 

 

Ein überregionales Zentrum

Archäologische Funde belegen die zentrale Funktion des Oppidums auf dem Heidengraben, nicht nur für die unmittelbare Umgebung sondern auch überregional. Mit der Eisen- und Bronzeverarbeitung, der Herstellung von Keramik sowie der Verarbeitung von importiertem Glas zu Armreifen und Ringperlen unterschiedlicher Farben ist ein breites Spektrum an handwerklicher Produktion nachweisbar. Darüber hinaus verweisen zahlreiche Funde von Fragmenten italischer Amphoren, keltische Münzen sowie der Fund einer Waage auf die Bedeutung des Oppidums für den überregionalen Handel. Im Kontext von anzunehmenden spätkeltischen Fernhandelswegen nahm der Heidengraben unweit des Neckars und unmittelbar an Verkehrswegen auf die Schwäbische Alb durch das Lenninger sowie das Erms- und Seeburger Tal eine zentrale Lage ein, wodurch Verbindungen Richtung Donau und Gebiete weiter im Osten kontrolliert werden konnten.

 

Hallstattzeitliche Gräber - latènezeitlicher Kultplatz?

Bereits in der Hallstattzeit (ca. 800 - 450 v. Chr.) befand sich am Burrenhof im westlichen Teil des Heidengrabens ein Hügelgräberfeld. Die Grabhügel waren auch zur Zeit des spätlatènezeitlichen Oppidums noch sichtbar. In Gräben und Gruben, die im Areal des Grabhügelfeldes während der Spätlatènezeit angelegt wurden, fand sich Fundmaterial, das eine kultisch-religiöse Nutzung des hallstattzeitlichen Bestattungsplatzes auch in spätkeltischer Zeit andeutet.

 

Weiterführende Literatur

  • D. Ade u.a. 2013, Der Heidengraben - Ein keltisches Oppidum auf der Schwäbischen Alb. Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg 27 (Theiss, Stuttgart).