Denkmale

Projekte der archäologischen Denkmalpflege

Steinzeitarchäologie

Jungneolithischer Wald-Feldbau - eine experimentelle Rekonstruktion

Seit 1998 wird bei Forchtenberg ein Anbauverfahren durchgeführt, bei dem auf bewaldeten Flächen durch Brand neue Anbauflächen geschaffen werden, sobald die alten unfruchtbar geworden sind. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Praktikabilität des Verfahrens und die zu erzielenden Erträge abschätzen zu können.

Bedrohte Pfahlbauten im Bodensee und Zürichsee

Am Bodensee und Zürichsee haben sich Archäologen und Seenforscher im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts „Ufererosion und Denkmalschutz am Bodensee und Zürichsee“ zusammengefunden, um geeignete Maßnahmen gegen die Zerstörung der Pfahlbausiedlungen zu entwickeln. 

 

Archäologie der Eisenzeit

Die Erforschung der Heuneburg

Seit 1999 untersucht die Archäologische Denkmalpflege das Umfeld des frühkeltischen Fürstensitzes der Heuneburg. Ziel des Projektes ist, Aufschluss über Struktur, Datierung und Besiedlungsmuster der von Außenwällen umschlossenen Areale sowie der Befestigungsanlage zu erlangen.

Konstanz von der Antike bis ins Mittelalter

Welche Bedeutung besaß Konstanz zur Zeit der Kelten? Wie, wann und wodurch kam es zur Umgestaltung der spätantiken Festung zum repräsentativen Bischofssitz des 10. Jahrhunderts? Darauf versucht dieses Projekt Antworten zu finden.

 

Provinzialrömische Archäologie

Die Villa Rustica von Oberndorf-Bochingen und ihre Rekonstruktion

Wie hoch waren eigentlich römische Gebäude? Schwer zu sagen, denn im Normalfall stoßen Archäologen bei Grabungen nur noch auf deren Fundamente. Als Glücksfall entpuppte sich daher eine Notgrabung nahe Oberndorf, bei der im Mauerverband umgestürzte Wände von Nebengebäden einer Villa Rustica gefunden wurden.

 

Wege und Grenzen – Albtrauf und Albvorland in römischer Zeit

Der Albtrauf war in römischer Zeit nicht nur die größte verkehrstechnische Herausforderung für Reisende zwischen den Rhein- und Donauprovinzen, er war auch Grenz- und Kontaktraum. Das Projekt hat zum Ziel, das Gebiet zwischen Alb-, Lautertal- und Neckarlimes sowie dem Vorderen Limes in seiner Entwicklung und Funktion als überregional bedeutender Verkehrsraum zu verstehen.

Das römische Neuenstadt

Mit der römischen Stadtanlage von Neuenstadt am Kocher liegt eine der spektakulärsten Neuentdeckungen aus der Römerzeit in Deutschland vor. Nun widmet sich ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Land Baden-Württemberg und der Universität Bamberg getragenes Forschungsprojekt diesem außergewöhnlichen archäologischen Kulturdenkmal, das dank einer kompletten Siedlungsverlagerung in nachrömischer Zeit bis heute nicht überbaut wurde.

Archäologie des Mittelalters

Frühmittelalterliche Grabfunde aus Lauchheim

Dokumentation, Auswertung und Publikation der Befunde des bedeutendsten frühmittelalterlichen Gräberfeldes Südwestdeutschlands sowie der zugehörigen Siedlungen.

Die Stadtkirche St. Dionysius zu Esslingen

Die Ausgrabungen in der Stadtkirche St. Dionysius waren der Auftakt zur Etablierung eines Fachbereiches für Mittelalterarchäologie in der Denkmalpflege Baden-Württembergs. Von 1960 bis 1963 wurde im Vorfeld von baulichen Eingriffen die gesamte Innenfläche der Kirche archäologisch untersucht, wodurch mehrere Vorgängerbauten nachgewiesen werden konnten.

Archäologie der Moderne

KZ-Komplex Natzweiler

Von 1933 bis 1945 wurden unter der Herrschaft der Nazis Millionen von Menschen aus ganz Europa in Zwangslager gesperrt, ausgebeutet, gefoltert und ermordet. Seit 2018 erforscht die Landesarchäologie die Außenlager und Arbeitsstätten des KZ-Komplexes Natzweiler.

 

Interdisziplinäre Projekte

Auswirkungen mittelalterlicher bis frühneuzeitlicher Stadtentwicklung auf Gewässer am Beispiel von Bad Waldsee

Beim DFG Projekt Bad Waldsee werden die Auswirkungen städtischer Entwicklung auf Gewässer am Beispiel von Bad Waldsee in Mittelalter und früher Neuzeit zwischen ca. 1200 und 1800 erforscht. Dabei steht vor allem die langfristige Wechselwirkung von Mensch und Umwelt im Zentrum der Untersuchungen.

Danube's Archaeological eLandscapes

Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart beteiligt sich mit der Heuneburg und ihrem Umland an dem Projekt, das von 23 Partnern aus zehn Ländern gestaltet wird. Das Projekt wird bis Ende 2022 durch das EU-Programm „Interreg Danube Transnational Program“ kofinanziert und gibt der Digitalisierung des archäologischen Erbes entlang der Donau neue Impulse.

Rinde und Bast – Textilarchäologie im 21. Jahrhundert

THEFBO ist das Akronym für ein dreijähriges Verbundprojekt von fünf Partnern. Es steht für den Projekttitel: „Die kulturhistorische Bedeutung des Textilhandwerks der prähistorischen Feuchtbodensiedlungen am Bodensee und Oberschwaben ‒ im Kontext von Anforderungen an textile Objekte und ihre Wahrnehmung.“

Archäologie – Landwirtschaft – Forstwirtschaft

Mit etwa 60.000 Bodendenkmalen besitzt das Land Baden-Württemberg ein reiches archäologisches Erbe. Viele dieser Kulturdenkmale liegen in land- und forstwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten, die bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit zu den bevorzugten Siedlungsregionen des Menschen zählten. Ziel des Projekts ist durch die Aufklärung von Land- und Forstwirtschaft die Bodendenkmale in Baden-Württemberg zu erhalten.

Virtuelle Archäologie - 3D-Computermodelle archäologischer Denkmale

Die dreidimensionale Dokumentation mit verschiedenen 3D-Scanverfahren ist zu einem regelhaft angewandten Instrument der baden-württembergischen Denkmalpflege geworden. Mittels 3D-Modellen können archäologische Objekte auch nach Abschluss von Ausgrabungen analysiert und visualisiert werden. Auf den Projektseiten der "Virtuellen Archäologie" des Landesamtes für Denkmalpflege werden 3D-Modelle archäologischer Objekte visuell aufbereitet, so dass sie frei drehbar im Internet präsentiert werden können.

Flexible Prospektionen

Die sicherste Form einer archäologischen Voruntersuchung ist die sogenannte harte Prospektion, bei der mittels Baggereinsatz Grabungsschnitte gezogen werden. Zu den Aufgaben des Projektes flexible Prospektionen (PfP) gehört die archäologische Voruntersuchungen bzw. Prospektionen im Vorfeld geplanter Baumaßnahmen, sobald Belange der Bodendenkmalpflege betroffen sind.

Metallsondenprospektion

Um kulturgeschichtlich und engagierten Privatpersonen eine Möglichkeit zur Prospektion mit Metallsonden im Land zu eröffnen, entwickelte die archäologische Denkmalpflege einen Katalog von Maßgaben, unter denen eine Beauftragung von Privatpersonen zur Prospektion mit Metallsonden erfolgen kann. Dabei wurde der Wahrung des öffentlichen Interesses zum Schutz der Denkmalsubstanz höchster Stellenwert eingeräumt.

Raubgräber - Sondengänger

Überreste oder Spuren menschlichen Lebens, die sich als Zeugnisse der Vergangenheit verborgen im Boden befinden, sind Kulturdenkmale und durch das Denkmalschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg geschützt. Nachforschungen mit dem Ziel, solche archäologischen Kulturdenkmale zu entdecken, sind genehmigungspflichtig. Was tun beim Antreffen von Sondengängern und Raubgräbern? Darüber informiert Sie dieser Bericht.